Brachytherapie
Moderne, schonende Prostatakrebs Behandlung
Willkommen auf prostatakrebs-hilfe.de – Ihrer Anlaufstelle für verständliche und fundierte Informationen zur Behandlung von Prostatakrebs im Raum Köln/Bonn und für Patienten aus ganz Deutschland.
Egal, ob Sie gerade die Diagnose erhalten haben oder nach neuen Möglichkeiten suchen: Hier erfahren Sie alles über die Brachytherapie, eine innovative und schonende Therapieform, die in unserer spezialisierten Praxis angeboten wird.
Prostatakrebs: Was tun nach der Diagnose?
Die Diagnose Prostatakrebs ist für Männer zunächst ein Schock. Die wichtigsten Fragen lauten meist:
Welche Behandlung ist die richtige für mich? Welche Methoden gibt es überhaupt?
Zu den häufigsten Behandlungsoptionen bei Prostatakrebs gehören:
– Operation (radikale Prostatektomie)
– Externe Strahlentherapie
– Aktive Überwachung
– Hormontherapie
Doch nicht immer ist eine Operation notwendig oder erwünscht. Für viele Patienten ist die Brachytherapie eine schonende Alternative zur Operation – mit hervorragenden Heilungschancen und geringeren Nebenwirkungen.
Brachytherapie beim CUROS Urologischen Zentrum
prostatakrebs-hilfe.de ist ein Informationsangebot des CUROS Urologischen Zentrums – mit sieben Standorten im Raum Köln/Bonn.
Wir gehören zu den wenigen spezialisierten Zentren in Deutschland, die sowohl die LDR- als auch die HDR-Brachytherapie nach höchsten Qualitätsstandards durchführen.
Unser erfahrenes Team rund um Dr. med. Albert Heidrich begleitet Sie von der ersten Beratung bis zur Nachsorge – individuell, menschlich und kompetent. Lesen Sie ein Interview mit Dr. Heidrich am Ende dieser Seite.
Was ist die Brachytherapie?
Die Brachytherapie ist eine moderne Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Prostatakrebs. Dabei wird die Strahlenquelle direkt in die Prostata eingebracht.
Der Vorteil: Die Strahlung wirkt zielgenau von innen heraus auf den Tumor und schont das umliegende gesunde Gewebe. Es gibt zwei bewährte Verfahren:
Low-Dose-Rate-Brachytherapie (Seed-Implantation)
Bei der sogenannten Seed-Implantation (LDR-Brachytherapie) werden etwa 40 bis 80 kleine, schwach radioaktive Titanstifte (Seeds) mit einer Hohlnadel unter Narkose in die Prostata eingesetzt.
Die ca. 4,5 mm großen Seeds geben über mehrere Wochen kontinuierlich eine schwache, aber konstante Strahlung ab und zerstören gezielt die Tumorzellen.
– Eingriffsdauer: ca. 1 Stunde
– Klinikaufenthalt meist nur 1 Tag
– Die Prostata bleibt erhalten
High-Dose-Rate-Brachytherapie (Afterloading)
Bei der HDR-Brachytherapie wird eine hochdosierte Strahlenquelle kurzzeitig über dünne Nadeln in die Prostata eingebracht und nach wenigen Minuten wieder entfernt.
Auch hier beträgt der stationäre Aufenthalt meist nur einen Tag.
Beide Methoden verfolgen dasselbe Ziel: Hochwirksame Behandlung des Tumors bei maximalem Erhalt der Lebensqualität.
Für wen eignet sich die Brachytherapie?
Die LDR-Brachytherapie (Seeds) ist besonders geeignet für Männer mit:
– lokal begrenztem Prostatakrebs
– niedrigem oder mittlerem Risiko (nach PSA-Wert, Gleason-Score)
– gutem Allgemeinzustand und einer Lebenserwartung von über 10 Jahren
– dem Wunsch nach einer schonenden Prostatakrebs Behandlung
Die HDR-Brachytherapie (Afterloading) ist eine Option bei:
– lokal fortgeschrittenem Prostatakrebs
– einem aggressiven Tumor bzw. einem hohen Gleason-Score
– bei nachgewiesenen oder möglichen Metastasen im Lymphknoten
Ob und welche Brachytherapie für Sie geeignet ist, klären wir in einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer Urologischen Praxis in Bonn/Köln.
Vorteile der Brachytherapie bei Prostatakrebs
Die Brachytherapie bietet als Alternative zur Operation bei Prostatakrebs sehr viele Vorteile:
Sehr hohe Heilungschancen
Gerade bei früh erkanntem, wenig aggressivem Prostatakrebs erzielt die Brachytherapie exzellente Langzeitergebnisse.
Studien zeigen: Die Krebsfreiheit nach 10 Jahren liegt bei bis zu 95 %.
Bei niedrigem bis mittlerem Risiko entspricht die LDR-Brachytherapie (Seeds) in der Heilungsrate der Totaloperation.
Bei aggressiveren oder fortgeschrittenen Tumoren bietet die HDR-Brachytherapie (meist kombiniert mit externer Bestrahlung) sogar noch höhere Heilungsraten – bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen als die radikale Prostatektomie.
Erhalt der Sexualfunktion
Im Vergleich zur Operation bleiben meistens die Erektionsfähigkeit und häufig auch der Samenerguss erhalten.
Geringes Risiko für Harninkontinenz
Anders als nach einer radikalen Prostatektomie tritt eine Harninkontinenz nach einer Brachytherapie äußerst selten auf.
Schnelle Erholung und kurze Klinikzeit
Oft reicht ein Tag Klinikaufenthalt, viele Patienten sind nach wenigen Tagen wieder voll im Alltag.
Präzise und gewebeschonend
Die Strahlung wirkt punktgenau – das schont umliegende Organe wie Blase und Enddarm.
Keine Operation, Prostata bleibt erhalten
Es sind keine Schnitte oder eine vollständige Entfernung der Prostata notwendig – weniger Eingriff, weniger Nebenwirkungen.
Schematische Darstellung
einer LDR-Brachytherapie
Blase mit Katheterschlauch
Prostata mit Seeds (gelb)
Hohlnadel zum Einbringen der Seeds
Ultraschall-Sonde
Anus
FAQ – Brachytherapie bei Prostatakrebs noch einmal zusammengefasst
Was ist eine Brachytherapie bei Prostatakrebs?
Die Brachytherapie ist eine Form der Strahlentherapie, bei der radioaktive Seeds oder eine Strahlenquelle direkt in die Prostata eingebracht werden, um den Tumor gezielt von innen zu behandeln.
Welche Vorteile hat die Brachytherapie gegenüber einer Operation?
Sie ist gewebeschonend, erhält meist die Sexualfunktion, verursacht kaum Harninkontinenz und ermöglicht eine schnelle Rückkehr in den Alltag.
Für wen eignet sich die Brachytherapie besonders?
Vor allem für Männer mit lokal begrenztem Prostatakrebs, niedrigem oder mittlerem Risiko und gutem Allgemeinzustand. Auch für bestimmte fortgeschrittene Fälle mit HDR-Brachytherapie.
Wie läuft die Behandlung ab?
Je nach Methode werden Seeds dauerhaft eingesetzt oder eine Strahlenquelle kurzzeitig platziert. In der Regel ist nur ein Tag Klinikaufenthalt nötig.
Sind die Heilungschancen bei einer Brachytherapie wirklich so gut?
Ja, die Heilungschancen der Brachytherapie sind exzellent!
Bei Patienten mit niedrigem bis mittlerem Risiko belegen Studien, dass die Heilungsraten der LDR-Brachytherapie (Seeds) mit denen der Totaloperation (radikale Entfernung der Prostata vergleichbar sind. Die tumorspezifische Überlebensrate nach 10 Jahren beträgt ca. 95 Prozent.
Bei aggressiven oder lokal fortgeschrittenen Tumoren bietet die HDR-Brachytherapie in Kombination mit einer externen Bestrahlung der Prostata sogar höhere Heilungsraten als die Totaloperation (radikale Prostatektomie) bei gleichzeitig deutlich geringeren Nebenwirkungen.
Diese Form der Behandlung bietet vielen Männern echte Hoffnung – besonders, wenn sie auf der Suche nach sicherer, effektiver Prostatakrebs Hilfe sind.
Welche Nebenwirkungen kann es geben?
Möglich sind kurzfristige Reizungen von Blase oder Darm. Das Risiko für dauerhafte Inkontinenz oder Potenzprobleme ist deutlich geringer als bei einer Operation.
Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten?
Ja, seit 2021 ist die Brachytherapie eine Kassenleistung – die Behandlung wird übernommen, sofern sie medizinisch sinnvoll ist und in einem spezialisierten Zentrum erfolgt.
Behandelt CUROS Patienten aus ganz Deutschland?
Ja! Wir betreuen Patienten aus Bonn, Köln, NRW und bundesweit. Wir organisieren Termine und Abläufe so, dass Sie möglichst wenig Aufwand haben.
Interview zur Brachytherapie
mit Dr. med. Albert Heidrich
Dr. Heidrich ist Facharzt für Urologie mit über 25 Jahren Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Prostatakrebs. Er zählt zu den führenden Experten für Brachytherapie in Deutschland und ist ärztlicher Standortleiter am CUROS Urologischen Zentrum in Bonn-Mitte.
Herr Dr. Heidrich, ist die Brachytherapie eine neue Methode oder schon lange im Einsatz?
Die Brachytherapie gibt es seit Jahrzehnten. Sie ist gut erforscht und wird weltweit angewendet. In erfahrenen Händen ist sie eine sehr sichere und bewährte Therapie – gerade bei Patienten, deren Prostatakrebs noch auf die Drüse begrenzt ist. In Deutschland ist sie allerdings weniger bekannt als die Operation. Das möchten wir gerne ändern – denn viel mehr Männer könnten von ihr profitieren.
Wie finde ich heraus, ob eine Brachytherapie für mich als Prostatakrebspatient überhaupt infrage kommt?
Das lässt sich in einem ausführlichen Gespräch klären. Dabei schaut man sich den PSA-Wert, die Gewebeprobe und bildgebende Verfahren an – und spricht auch über die persönliche Lebenssituation und Wünsche. Es geht nicht nur um Zahlen und Werte, sondern um den Menschen als Ganzes. Besonders geeignet ist die LDR-Brachytherapie oder Seed-Implatation für Männer mit einem weniger aggressiven, lokal begrenzten Tumor. Aber auch gerade Patienten mit einem aggressiven oder lokal fortgeschrittenen Tumor profitieren von der HDR-Brachytherapie oder Afterloading Behandlung, die bessere Heilungschancen bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen als die Totaloperation der Prostata bietet. Ob sie im individuellen Fall passt, wird gemeinsam entschieden.
Wie läuft so eine Behandlung ab? Muss man mit einem langen Krankenhausaufenthalt rechnen?
Nein, in der Regel nicht. Wenn Ihnen Seeds eingesetzt werden, ist man nach einem Tag oder sogar nur ein paar Stunden wieder zu Hause und kann schnell wieder arbeiten oder seinen Hobbys nachgehen. Auch bei der anderen Methode, der sogenannten Hochdosis-Bestrahlung oder Afterloading Behandlung, bleiben die Patienten meistens nur eine Nachtin der Klinik. Danach sind die meisten recht schnell wieder auf den Beinen.
Was ist mit Nebenwirkungen? Sicher haben viele Patienten große Angst davor, nach dem Eingriff inkontinent zu sein oder keine Erektion mehr bekommen zu können.
Ja, diese Sorge haben viele. Aber die gute Nachricht ist: Die Brachytherapie hat im Vergleich zur Operation ein deutlich geringeres Risiko für dauerhafte Inkontinenz oder Erektionsstörungen. Natürlich können vorübergehende Reizungen der Blase oder des Darms auftreten – etwa häufiger Harndrang oder ein leichtes Brennen. Aber das geht bei den meisten Patienten nach ein paar Wochen wieder weg. Was die Potenz betrifft: Viele Männer behalten ihre Erektionsfähigkeit. Garantieren kann man das nie – aber die Chancen stehen gut.
Und wie sind die Heilungschancen wirklich? Kann man sich auf die Methode verlassen?
Ja, absolut. Bei Männern mit einem Prostatakrebs im Frühstadium liegen die Heilungschancen bei über 90 Prozent. Es gibt zudem sehr gute Langzeitdaten – auch nach zehn Jahren ist der Krebs bei den allermeisten Patienten unter Kontrolle. Und das, ohne die Prostata entfernen zu müssen.
Wie geht es nach der Behandlung weiter? Muss man ständig zur Kontrolle?
Wir lassen unsere Patienten nach der Behandlung nicht allein. Nach ein paar Wochen sieht man sich zur Kontrolle wieder. Danach folgen regelmäßige PSA-Kontrollen per normaler Blutabnahme – anfangs alle paar Monate, später seltener. Wichtig ist: Wenn Fragen oder Beschwerden auftauchen, ermutigen wir unsere Patienten, sich lieber einmal zu viel als zu wenig bei uns zu melden. Man wird eng begleitet.
Wie ist das mit dem Alltag – wann kann man wieder arbeiten, Sport machen oder reisen?
Bei den meisten Patienten geht das recht schnell. Viele sind nach wenigen Tagen wieder arbeitsfähig – vor allem bei sitzenden Tätigkeiten. Beim Sport sollte man es für vier Wochen etwas ruhiger angehen lassen. Reisen? Klar, das geht. Sogar mit den Seeds im Körper – die sind völlig unproblematisch.
Wird man nach außen hin irgendwie „radioaktiv“ sein? Muss man bei Kontakt mit anderen Menschen aufpassen?
Das werde ich oft gefragt – und nein: Bei der Seed-Therapie ist die Strahlung sehr schwach und hat nur eine ganz kurze Reichweite. Dennoch sollten in den ersten 3 Monaten keine Kleinkinder auf dem Schoß sitzen oder Schwangere eng umarmt werden um auch ein minimales Restrisiko auszuschließen.
Sie arbeiten im Raum Köln/Bonn – behandeln Sie auch Patienten von außerhalb?
Unbedingt. Viele unserer Patienten kommen aus ganz Deutschland, manche auch aus dem Ausland. Wir versuchen, die Abläufe so zu organisieren, dass möglichst wenige Fahrten nötig sind. Und wenn gewünscht, arbeiten wir auch mit dem zuständigen Urologen vor Ort zusammen.
Wird die Brachytherapie von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt?
Ja, seit 2021 ist die Brachytherapie Kassenleistung. Gesetzlich Versicherten entstehen keine zusätzlichen Kosten – solange die Behandlung medizinisch sinnvoll ist und in einem spezialisierten Zentrum wie der CUROS durchgeführt wird.
Video zur Brachytherapie
mit Dr. med. Albert Heidrich
Ein Klick auf das Bild führt Sie zu einem Video auf dem YouTube-Kanal des CUROS urologischen Zentrum zum Thema (externer Link).